Ki-Bi-Wo macht Kinder froh – und Erwachs’ne ebenso!

Immer gegen Ende der Sommerferien kommt Leben in die Bude respektive ins Gemeindehaus, denn dann bevölkern kleine Menschen mit roten, weißen und blauen Kappen und große Menschen, die Mitarbeiter – ausstaffiert mit bunten T-Shirts, das ganze Kirchenareal. Zunächst herrschte bei manchen etwas schüchterne Zurückhaltung, aber spätestens beim pochenden Rythmus des Ki-Bi-Wo-Raps verschmolzen alle Kinder und alle Erwachsenen zu einer begeisterten Ki-Bi-Wo-Fangemeinde, die jede vorgetragene Liedzeile unseres Chefentertainers Thorsten Eißler mit Inbrunst respondiert hat. Natürlich geht es bei der Ki-Bi-Wo nicht nur um fetzige Lieder und interessante Spiele, sondern es geht auch darum Kindern biblische Geschichten durch Theaterspiel und durch vertiefende Arbeitsgruppen näher zu bringen. Dieses Jahr stand die Geschichte des Propheten Jona auf dem Programm. Obwohl dieser ungewöhnliche Prophet zunächst überhaupt keine Lust hatte dem göttlichen Befehl zu folgen und die Menschen der Stadt Ninive wegen ihres frevelhaften Lebenstils zu warnen, lässt Gott nicht von seinem Propheten ab und zwingt ihn mit mehr oder weniger sanftem Druck doch noch die Gerichtsbotschaft des drohenden Untergangs der Stadt an die Menschen in Ninive auszurichten. Gegen alle Erwartung nehmen die Bewohner von Ninive die Gerichtsankündigung ernst und kehren um. Für einen Propheten müsste das eigentlich ein Anlass zur Freude sein, nicht aber für Jona, denn Ninive ist die Hauptstadt von Assyrien und die Assyrer waren in jener Zeit die gefährlichsten Gegner Israels. Jona befürchtet, dass nun Gott auf Grund der Bußfertigkeit der Bewohner von seinem Gericht über Ninive absieht und genau das passiert: Gott vergibt und wendet das Gericht ab zum großen Verdruss des Jona. Höchst ungnädig und verstimmt sitzt deshalb der Prophet auf seinem Ausguck, von wo aus er dem Untergang von Ninive mit Pech und Schwefel wie einst bei Sodom und Gomorrah genüsslich hatte zuschauen wollen. Aber selbst dieses Murren und Aufbegehren gegen seinen Auftraggeber nimmt dieser großherzige Gott seinem Propheten nicht übel und erteilt ihm eine Lektion. Über Nacht lässt Gott eine prächtige Rizinusstaude wachsen, die mit ihren großen Blättern dem Jona auf seinem Ausguck angenehmen Schatten spendet. Er freut sich von Herzen über diesen unerwarteten Komfort, aber in der darauffolgenden Nacht schickt Gott einen Wurm (im Spiel die Raupe Rosalie), die die Rizinusstaude anknabbert, so dass sie binnen kurzer Zeit wieder eingeht. Jetzt ist Jona erst recht verstimmt, so sehr, dass er sich den Tod wünscht. Aber Gott belehrt ihn, dass es Jona zwar leid ist um eine Rizinusstaude, aber dass es ihm nicht leid ist um die vielen Menschen und Tiere in Ninive. Gott ist anders. Ihm ist es sehr wohl leid um die vielen Menschen und selbst um die Tiere, denn Gott hat nicht in erster Linie Vernichtung im Sinn, sondern Rettung. So ist Gott! Wir können nur hoffen, dass dieses Bild von Gott im Herzen der Kinder weiterlebt und so ihr Vertrauen auf Gott stärkt.